Der Katarakt oder auch Grauer Star genannt ist eine Eintrübung der Augenlinse. Da sich diese Augenlinse hinter der Hornhaut befindet, spricht nichts gegen das Tragen von Kontaktlinsen.
Sowohl Brille, als auch Kontaktlinsen können völlig unproblematisch getragen werden. Ab einem gewissen Stadium ist die Trübung der Augenlinse so stark, dass ein schlechtes Bild verursacht wird. Dieses kann weder mit Brille noch mit Kontaktlinsen kkorrigiert werden. Übertrieben dargestellt gleicht die Sicht einem Blick durch ein Milchglasfenster.
An diesem Punkt wird eine kleine, schnelle und unproblematische Operation durchgeführt, bei der die eigene Augenlinse durch eine künstliche Linse ersetzt wird. Die neue künstliche Linse wird in der Regel so gewählt, dass die Fernstärke direkt korrigiert ist und lediglich die Raumentfernungen, sowie das Lesen durch eine Brille oder auch Kontaktlinsen korrigiert werden müssen.
Der graue Star hat also keine Auswirkung auf Ihre Wahl. Übrigens… Warum Kontaktlinsen oder Brille? Nutzen Sie ganz einfach die Vorteile beider Welten.
Vielleicht wäre noch interessant zu erwähnen, dass die Operationsmethoden immer schonender werden. Z.B. gibt es mittlerweile Operationen mit dem FemtoLaser, wodurch das umliegende Gewebe noch weniger angegriffen wird als zuvor. Ist jedem nur zu empfehlen, selbst mit empfindlichen Augen.
Ab wann kann ich Kontaktlinsen tragen nach einer OP (grauer Star)?
Hallo Frau Conrad,
wir warten 14 Tage ab. Dann sind i.d.R. alle Augenmedikamente ausgeschlichen.
Sollten die behandelnden Ärzte einen individuellen Grund haben länger zu warten,
so ist dem natürlich folge zu leisten. Da sich die Stärke in den nächsten Monaten noch ändern kann, würde ich in jedem Fall erst Austausch-KL verwenden, so dass man nach 6-12 Wochen nochmals die Stärken endgültig festlegen kann.
Viele Grüße
Jürgen Jainta
Ganz so einfach ist es nicht. Bei einer Staroperation verliert die Linse die Fähigkeit, sich „automatisch“ auf die Entfernung einzustellen, die gerade gesehen wird. Wie schon angegeben stellen die Augenärzte die Linse auf „weit“, d.h. alles was weiter als fünf Meter ist wird scharf gesehen, alles darunter ohne Hilfsmittel nicht.
Wenn eine geringe Fehlsichtigkeit vorliegt, kann das durch eine einzige Brille ausgeglichen werden, bei stärkerer Fehlsichtigkeit beginnt das Elend:
Ich hatte auf beiden Augen – 8 und habe mich auf die lapidare Auskunft des Arztes „sie werden eine Brille brauchen“ verlassen. Was es nicht sagte: Es gibt keine Brille, die bei großer Fehlsichtigkeit alle Entfernungen scharf zeigt.
Ich habe jetzt:
1. Eine Brille für Feinarbeiten (z.B. Nadel und Faden) im Nahbereich (ca. 20 cm)
2. Eine Brille zum Lesen (ca. 35, 40 cm)
3. Ene Brille für Computermonitor (ca. 80 cm)
4. Eine Brille zum Fernsehen und zum Einkaufen (ca. 2-3 m)
5. Eine Brille zum Weitsehen, die aber im wesentlichen nur eine Hornhautverkrümmung ausgleicht
Eine Gleitsichtbrille (ich hatte eine) hilft nicht weiter, weil das Scharfsichtfeld bei kurzen Entfernungen viel zu klein ist. Bei Monitorentfernung etwa 10 x 8 Zentimeter. Abhilfe brachten Zweistärkenbrillen. (40/80 Zentimeter für zu Hause, 40/2 Meter zum Einkaufen), aber trotzdem muß ich eigentlich ständig zwei Brillen mit mir tragen und oft wechseln.
Bifokulare Kontaktlinsen waren mir bisher unbekannt, ich werde sie mal ausprobieren.
Bernd
Hallo Bernd,
du hast recht, vor der Operation gibt es die Möglichkeit zu wählen. Möchte man nach der Operation entweder in die Ferne oder in die Nähe scharf sehen. Oft werden Kunden, die kurzsichtig sind und ohne Brille gut lesen können, so auch wieder operiert. Der Mensch ist einfach ein Gewohnheitstier ;).
Eine Alternative ist es, sich multifokle Linsen einsetzen zu lassen. Diese funktionieren mit dem gleichen Prinzip wie die multifokalen Kontatklinsen. Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten unserer Kunden im Anschluss trotzdem eine leichte Lesebrille oder eine leichte Fernbrille benötigen, gerade bei schlechten Kontrasten z.B. zum Autofahren am Abend.
Das Problem mit der einen Brille, das du beschreibst kennen wir sehr gut. Oft haben wir Kunden, die noch nicht am grauen Star operiert sind, im Alltag aber viel am PC sitzen. Auch hier ist es so, dass eine einzelne Brille leider nicht ausreicht, und auch nicht die beste Lösung ist. Denn, wie du richtig sagst, ist eine klassische Gleitsichtbrille hier oft nicht die beste Lösung, da die Sehbereiche hier einfach sehr eng sind und oft eine unbequeme Kopfhaltung eingenommen werden muss. Da wir mittlerweile so viele unterschiedliche Sehanforderungen in unserem Alltag haben, reicht meist eine klassische Gleitsichtbrille nicht mehr aus. Daher ist es bei uns keine Seltenheit, dass unsere Kunden 2 oder mehr Brillen besitzen.
Zu den multifokalen Kontaktlinsen kann ich sagen, dass sie im Alltag gut funktionieren, aber in gewissen „Extremsituationen“ z.B. bei schlechten Kontrasten, etwas schwächeln und eine Brille als Unterstützung angenehm ist. Das ist jedoch immer auch eine subjektive Wahrnehmung und unterscheidet sich von Mensch zu Mensch.
Hallo an alle, bezüglich GrauStar OP bei hoher Fehlsichtigkeit bei Menschen, die noch im Berufsleben stehen:
Ich bin auch ein Patient +8. Genauer hatte ich Ferne 8.60/Nähe 10.30. Mit harten Kontaktlinsen und eine +0.75 !! Brille für PC Arbeit 100% gesehen und glücklich. Vor der OP unterstrichen, dass ich unbedingt am PC/Arbeitshandy noch einige Jahre arbeiten muss.
Ergebnis: nun brauche ich 5 unterschiedliche Brillen und vor allem im ständigen Wechsel, leise anhaltende Kopfschmerzen, die ich vorher nicht kannte, sind zum Dauerzustand geworden.
und fühle mich jetzt blinder als vorher. Ins Handy lesen, Herd/Waschmaschine Einstellungen sogar Kartoffel schälen/ Erdbeeren putzen :-/ Treppen runterlaufen.. irgendwie alles verschommen, farblos.
Ich möchte die OP am liebsten rückgängig machen!
Ich werde auch noch Kontaktlinsen ausprobieren, in der Hoffnung, wenigstens um mich klar zu sehen und nur 3 statt 5 Brillen im Wechsel zu haben:-/
Sowie Bernd sagte: Statt zur OP zu drängen (mit einer saftigen Zuzahlung, über die gar nicht diskutiert wird und die man ja gerne leistet), bei höher Fehlsichtigkeit sollten die Ärzte umfassender darauf aufmerksam machen und versuchen, die OP möglichst nach hinten zu verzögern. Vor allem wenn der Patient noch im Berufsleben ist.
Viele Grüße
Nadia C.